Jahres-Mitgliederversammlung des „Freundeskreises Barockstadt Ellingen e.V.“

ELLINGEN. Wer mochte, konnte vor Versammlungsbeginn einen Blick in das neue Stadtarchiv hinter dem Rathaus werfen. Manche waren erstaunt über die ebenso umfangreiche wie professionell geordnete Sammlung, die sich früher im Franziskanerkloster befand. Archivarin Evelin Pfliegel wies ihre Gäste auf über 1.100 (!) Ordner und Schachteln hin, in denen sich Schriften und Dokumente zur Stadtgeschichte befinden. Das Archiv ist auch unter der Woche nach Voranmeldung geöffnet (s.u.).

Später ließ man es sich oben in der „Belle Etage“, im Fürsten-Saal des ehemaligen Gasthofs „Römischer Kaiser“ gut gehen: An geschmackvoll gedeckten Tischen mit blau-weißem Geschirr durften sich die Mitglieder über reichlich Kaffee und Kuchen freuen – gespendet vom Bäcker und Vorstandsmitglied Manfred Specht (jun.). Gepflegt und entspannt geht es zu beim Freundeskreis, der gleichzeitig sein 30jähriges Bestehen nachfeierte.

Roswitha Buff, die neue Vorsitzende des Vereins, dankte der gräflichen Familie von Kerssenbrock für die Bereitstellung des historischen Ortes für diese Versammlung. Buff freute sich außerdem, dass sie den anwesenden Bürgermeister Matthias Obernöder als neues Mitglied begrüßen durfte. Die Barockstadt und der Freundeskreis ziehen im Grunde seit über dreißig Jahren kulturell an einem Strang. Weil es in punkto Aktivitäten lange Zeit ein Vakuum gab, blickte man anfangs ein wenig zurück zu den Anfängen des Vereins. Roswitha Buffs Vater, der im vergangenen Jahr verstorbene Tierarzt Bruno Buff, war von Beginn an und für viele Jahre der wesentliche Motor des Vereins. Ebenso wie Bäckermeister Manfred Specht (sen.), der sich auch in höherem Alter noch gut an die Gründungsversammlung erinnern kann – „wie ich von dort aus weit nach Mitternacht direkt zur Arbeit in die Backstube ging“.

Nun soll der Freundeskreis also wieder mit frischem Leben erfüllt werden. Gemäß der Satzung will sich der 1991 gegründete Verein wieder verstärkt der Förderung von Kultur, der Heimatpflege, des Denkmalsschutzes in Ellingen und dem Umbau des ehemaligen Franziskanerklosters widmen. Manche Vorhaben wurden umgesetzt, Anderes soll künftig angegangen werden. Ein wenig stolz verkündete die Vorsitzende zwei für die Vereinsarbeit wichtige Aspekte: So zählt der Kulturverein derzeit immerhin 121 Mitglieder und verfügt über ein Barvermögen von rund 58.000 € – so dass er finanziell bestens ausgestattet ist. Dies bestätigte Schatzmeister Günther Beckler in seinem ausführlichen Kassenbericht. Sowohl er wie der gesamte Vorstand wurden durch die Versammlung einstimmig entlastet.

Was nach mehr als 30 Vereinsjahren nicht fehlen durfte, war eine Reihe von Ehrungen. Sowohl die Mitglieder der ersten Stunde als auch weitere langjährige Mitglieder wurden für ihre Treue mit Urkunden und Gutscheinen (Exklusiv-Schlossführung „Vom Keller bis zum Dachboden“) bedacht.

Als praktische Ziele sieht der Verein ein intensives Mitwirken am 11. September, dem „Tag des offenen Denkmals“. Da ist geplant, unter anderem das Stadtarchiv, ein von der Stadt geerbtes Barock-Haus und auch den ehrwürdigen „Römischen Kaiser“ zur Besichtigung freizugeben. Für den Herbst steht außerdem der Beginn einer Lesungsreihe im Fokus: Im Sinne von „…ja, damals …“ sollen aus dem alten „Ellinger Anzeiger“ interessante Artikel vorgetragen werden. Das Ganze wahrscheinlich im Cafe am Rathauseck und möglicherweise musikalisch begleitet. Als weitere Vorschau auf das nächste Jahr ist an eine Ausstellung alter „Ellinger Ansichten“ im Ostpreußenmuseum des Deutschordens-Schlosses gedacht. Fazit: Es tut sich was im Freundeskreis Barockstadt Ellingen. (ps)